Erfahrungsbericht vom 20.11.2024 von Lars Reßler: BUSHCRAFT – SEMINAR im Oktober 2024
Wie bin ich auf Tony Lennartz gekommen?
Ein guter Freund berichtete mir , dass er an einem Outdoor-Seminar teilnehmen möchte. Ein Geschenk von seinen Arbeitskollegen. Begeistert von dieser Möglichkeit fingen meine Recherchen im Web an, um selbst an einem solchen Seminar teilzunehmen.
Erstaunlicherweise gab es eine große Auswahl an Angeboten. Diese reichten von einem gemütlichen Erlebnis am Lagerfeuer bis zu einer knallharten Tortour des Überlebens in der brandenburgischen Steppe. Alle hatten eines gemeinsam: Nur sie, also die jeweiligen Trainer, könnten mir zeigen, wie man in der Wildnis überlebt. Ach so, die $$$-Rechnung ist im Voraus fällig.
Und so schaute ich mir genauer an, wer mir dieses Wissen vermitteln will. Aus anderen Bereichen und meinen bisherigen Erfahrungen im Outdoorbereich wusste ich, dass ich jemanden finden muss, der zur sogenannten „Urquelle“ gehört. Also jemand wie Rüdiger Nehberg, der durch seine enormen Erfahrungen eine geniale Wissensquelle darstellt und nicht andere Leute kopiert. Hätte ich ja sofort gebucht, war da leider etwas zu spät dran.
In zahlreichen Nächten der Recherche bin ich auf Tony Lennartz gekommen. Ein Mann, der durch den Busch mit den Natives (Ureinwohnern) im Norden Amerikas gezogen ist. Hier ist ein Vergleich zu Rüdiger Nehberg zu finden, welcher mit den Natives in Südamerika unterwegs war.
Bei den nur wenig verfügbaren Informationen über Tony im Weltnetz ist mir eines aufgefallen: Die Details und die Liebe zu dem, was er tut. Sei es sein selbstentworfenes Messer, welches aus der Summe seiner Erfahrungen im Busch entstand, oder der Bau seiner Unterkunft für eine oder mehrere Nächte. Und den dafür verwendeten BW-Poncho „muss man eine Hand breit so nach vorne ziehen, damit die Wärme an deinen Rücken kommt. Und pass bloß auf das Kältedreieck auf!“
Das zeigte mir einerseits sehr deutlich, dass ich nicht das gesamte Sortiment eines Outdoor- Ausrüsters benötige, sondern man mit wenig zurechtkommt. Denn Wissen und Know-how haben mehr Bestand als jede Materialschlacht. Genau das war mein Mann, von dem ich mehr erfahren und lernen wollte.
Was waren meine Erfahrungen vom Seminar?
Durch einen sehr erfolgreichen und zugegebenermaßen unterhaltsamen Outdoor- vs. Survival-Kanal auf YouTube war ich quasi bestens vorbereitet. „Shelter bauen, Shelter bauen und Shelter bauen“, ohne den geht gar nichts. Je mehr Baumstämme, desto größer der Erfolg. Nächtelang habe ich mir die Videos angesehen. Mit dem Wissen kann ich´s allen zeigen und den Vogel abschießen.
*zwinker Smilie*
Am Tag vor dem Seminarbeginn kam ich im Basiscamp in Belgien an. Tony brachte zur Begrüßung zwei frisch geschossene Rehe von der Jagd mit. Ein kleiner Teil der Gruppe war ebenfalls am Vortag angereist, um motiviert in den nächsten Tag zu starten.
Die Runde stellte sich als sehr durchwachsen heraus, jedoch keine extremen Tendenzen. Mario´s unermüdlicher Tatendrang war selbst mir zu viel. Der war einfach nicht aufzuhalten. Früh das Frühstück für die gesamte Gruppe gemacht, um dann sofort alle nur erdenklichen Arbeiten zu verrichten. Wäre die Sonne nicht untergegangen, der hätte durchgezogen. Auch Macheten-Tobi legte sich ebenfalls sehr ins Zeug und war übelst hilfsbereit. Er konnte mir so ziemlich alle Messer zeigen, welche es auf dem Markt gibt. Wie ich mir wohl seinen Namen merken konnte?
Eine kleine Gruppe um unseren Doktor wusste, wie man ein paar Survivaltage ganz gechillt übersteht. So fanden sie zu vielen aktuellen Themen eine passende Antwort. Ich denke, dass es ihre Art von Urlaub war. Insgesamt passten die Teilnehmer gut zusammen. Das Fachsimpeln am abendlichen Lagerfeuer ging dann quasi wie von selbst.
Das Duo, Tony und Hans, lenkten und leiteten die Geschicke des Trainings. Was sich anfangs als sehr planlos darstellte, erwies sich später als geschickte Vorgehensweise. Aufgrund der unterschiedlichen Erfahrungen und Motivationen aller Teilnehmer, musste Tony herausfinden, wer mit welchen Aufgaben betraut werden kann. Anfangs zerlegten wir gemeinsam die zwei Rehe.
Tony zeigte, wie man in der Wildnis unter den gegebenen Umständen mit den richtigen Handgriffen zum Ziel kommt. So wurden die Felle zum Trocknen und das Fleisch für´s Lagerfeuer bzw. zum Räuchern vorbereitet.
Immer wieder gab es von Tony zahlreiche Hinweise und sie ergänzten die ausgeführten Arbeiten. Sein Wissensschatz scheint unerschöpflich zu sein.
Bei mir erkannte Tony die notwendig zu vermittelnden Fähigkeiten. Dazu muss ich sagen, dass das Thema Outdoor bei mir mit einem URAL-Gespann, also einem russischen Motorrad mit Beiwagen, verbunden ist. Im Jahr 2021 befuhr ich den TET (Trans Euro Trail) in Schweden und machte vom Jedermannsrecht in der freien Natur zu nächtigen zahlreich Gebrauch. Die Kombination „Schlafen im Freien“ passt für mich und ist meine Art zu reisen.
Als ich erzählte, dass ich an einem Fluss in Schweden mit dem Gespann stecken blieb und ich drauf und dran war, mir eine Seilwinde im kleinen vierstelligen Bereich zu kaufen, lächelte Tony nur. Er zeigte mir, wie ich mit einfachsten Mitteln aus einer Astgabel, etwas Rollladenband und ein paar Stöcken mein Gespann aus noch so tiefem Schlamm befreien kann.
Als Nächstes zeigte mir Tony, wie ich mit einem Bundeswehrponcho, natürlich richtig aufgestellt und abgespannt, bei einem Feuer selbst bei Minusgraden im Freien übernachten kann. Auch hier kamen die von mir erwähnten Details beim Aufbau von Tony zum tragen. Denn vermeintliche Kleinigkeiten können auch in hiesigen Breiten beim Übernachten im Freien den Unterschied zwischen Frieren und wohligem Schlaf sein. In meinem Selbstversuch stellte ich fest, dass dies einer meiner heißesten Nächste war – Anfang Oktober in der Eifel wohlgemerkt.
Fazit meines Seminars
Für mich war es die richtige Entscheidung. In beharrlicher, jedoch direkter Weise wies mich Tony auf immer wiederkehrende Fehler hin. Ja, seine Art muss man mögen. Er weiß, wenn Du diesen Fehler machst, kann es im Norden von Kanada Dein Letzter sein. Und er hat nur drei Tage Zeit, dir Dinge beizubringen und mögliche Fehler „umzuprogrammieren“. Bei mir hat er erkannt, dass ich es vorziehe, für mich alleine zu sein. Kommt von meiner Art des Reisens. Dementsprechend gab es Aufgaben für mich und die anderen Teilnehmer. Die hohe Sozialkompetenz muss ich bei Tony wertschätzend anerkennen. Und ja, Tony Lennartz gehört zu der sogenannten „Urquelle“des Wissens. Quasi Der Nehberg Nordamerikas.
Würde ich das Seminar weiterempfehlen? Lass Dein Ego zu Hause, höre und lerne, was Tony und Hans Dir beibringen. Die Erkenntnisse, welche Du anschließend erhältst, gehen weit über die vermittelten Techniken hinaus.
Vielen lieben Dank, Tony und Hans, für Euer Wissen und Know-how. Danke für Eure Gastfreundschaft. Ich freue mich auf ein Wiedersehen.
Erfahrungsbericht: Survival Basic Seminar bei Anton Lennartz
Nachdem ich mit Tony nun schon seit einer Weile einen regen Internetkontakt pflege und ein erstes Treffen stattgefunden hatte, lud mich dieser zu einem Basic Seminar ein.
Dieses fand über das Wochenende statt.
Ein Großteil der insgesamt 8 Teilnehmer war bereits am Vortag angereist und waren z. T. von Tony am Aachener Bahnhof abgeholt worden, um in seiner Blockhütte zu übernachten. Hier standen sanitäre Anlagen zur Verfügung und für ein abendliches Grillen am Feuer war gesorgt.
Erfahrungsbericht: Bushcraft Seminar bei Anton Lennartz
Nachdem ich vergangenen November am Basis Survival Seminar bei Tony Lennartz und Raoul Sous teilgenommen habe, war ich nun vom 01.05. bis zum 04.05.2014 beim Bushcraft Seminar in der Eifel. Darüber möchte ich hier einen kleinen Erfahrungsbericht veröffentlichen und anstatt mal nur stiller Leser dieses Forums zu sein, auch mal etwas beitragen. Zum Survivalseminar habe ich im TF vor einiger Zeit auch einen Erfahrungsbericht eingestellt, falls jemand daran Interesse hat
Mit Anton Lennartz auf Slumachs Spuren
Wenn man seit 15 Jahren im Filmgeschäft tätig ist, dann geschieht es oft, dass Menschen mit ungewöhnlichen Geschichten an einen herantreten. So habe ich im Laufe der Zeit viele unglaubliche, verrückte oder fantastische Storys gehört. Doch die, mit der sich der Kanadaexperte, Survival-Trainer und Forscher Anton Lennartz an mich wandte, überbot alles: grausame Geister, verschollene Menschen, eiskalter Mord und ein sagenhafter Goldschatz.
Seit über 20 Jahren führt der gebürtige Deutsche mit Wohnsitz in Belgien Expeditionen durch die Wildnis der Rocky Mountains. Schon sehr früh entwickelte er spezielle Techniken für das Überleben im Busch. Und er unterhält enge Beziehungen zu den indianischen Ureinwohnern. Seine umfassenden Kenntnisse gibt er in regelmäßigen Seminaren an Interessierte weiter. Manager mit Abenteuerlust lassen sich von ihm vor Ort das Überleben in der freien Natur zeigen. Mindestens zwei Mal im Jahr zieht es den 58-Jährigen in die raue Bergwelt der Coast Mountains. Auf die Geschichte um den Indianer Slumach war er zufällig gestoßen.
Bei einer seiner Expeditionen in Kanada hatte ihn ein äußerst heftiger Regenschauer überrascht. Nachdem er einige Zeit durch den Regen gewandert war, fand er in einer alten Trapperhütte endlich Schutz vor der Nässe. Als er sich umsah, entdeckte er auf einer Ablage ein vergilbtes Buch aus den 1940er Jahren. Scheinbar hatte es ein Trapper oder Holzfäller unachtsam dort hingeworfen. Neugierig blätterte Anton Lennartz darin und stieß auf die Legende um die „Lost Creek Mine“, eine unglaubliche Geschichte von Indianern, Geistern und verschollenen Goldsuchern. Die zentrale Figur dieser Geschichte ist ein alter Indianer namens Slumach, der der Legende nach die reichste Goldader Westkanadas entdeckt haben soll. Doch schon kurz nach seinem sagenhaften Goldfund starb der Indianer durch die Hand des Henkers. Im Angesicht des nahen Todes belegte er das Gold mit einem grausamen Fluch. Seitdem, so überliefert die Legende, bewache sein Geist eifersüchtig den Schatz in der kanadischen Wildnis. Seit dem Tode Slumachs sind viele Abenteurer auf der Suche nach dem märchenhaften Schatz ums Leben gekommen.