Für wen sind unsere Seminare?
Wer heutzutage reisen möchte, für den spielen Entfernungen keine große Rolle. Flugreisen erschließen exotische Lebensräume ebenso wie wilde Naturlandschaften. Aber gerade in der Wildnis werden unbekannte Wetterverhältnisse, unzureichende Ausrüstung, defekte Geräte oder gesundheitliche Probleme dem Wagemutigen leicht zum Verhängnis. Hinreichende Informationen, Kenntnis der Umgebung und ihrer Bedingungen aber ebenso praktische Fertigkeiten und geübtes Improvisationstalent sind in solchen Situationen oft überlebenswichtig. Ein gründliches Survival -Seminar ist für den Individualreisenden gewiß von Nutzen, für den Extremtouristen ist es unumgänglich.
Wir sind alle Indianer!
Wissenschaftler der Universitäten Liverpool (GB) und Adelaide (Australien) haben jetzt die nötigen Beweise geliefert, dass die ersten Menschen bereits vor mindestens 40.000 Jahre – und nicht 14.000 Jahre, wie bisher „klassisch“ angenommen – auf dem amerikanischen Kontinent präsent waren. (s.: http//news.bbc.co.uk/go/pr/fr/-/1/hi/sci/tech/4650307.stm)
Die Indianer selbst, so zum Beispiel der Autor Prof. Vine Deloria Jr. (Red Earth, White Lies [1995], 1997, Golden, CO: Fulcrum), haben diesbezüglich immer schon auf ihre Legenden hingewiesen, die erzählen, dass ihre Vorfahren schon viel länger in Amerika lebten, als von den „weißen“ Wissenschaftlern bisher angenommen wurde – was in den U.S.A. natürlich ein Politikum ohne Gleichen darstellt (vgl. Clark, Ella: Indian Legends of the Pacific Northwest, 1952, Berkeley: University of California Press; Indian Legends of Canada, 1960, Toronto: McClelland and Stewart Ltd; Indian Legends of the Northern Rockies, 1966, Norman: University of Oklahoma Press). Die Theorie, nach welcher der moderne Mensch aus Amerika und nicht aus Afrika, bzw. Asien nach Europa kam, findet ebenfalls immer mehr Zuspruch (vgl. Goodman, Jeffrey: American Genesis. The American Indian and the Origins of Modern Man [1981], 1982, New York: Berkley Books).
Sollte ich meine „Outdoorskills“ in einem Buch beschreiben ?
……………grundsätzlich nein! Während der Seminare handele ich gemäß der Zielsetzung, mit dem geringsten Aufwand an Mühe und Material die bestmöglichen Problemlösungen zu erarbeiten bzw. ein Optimum an situationsbedingter Lebensqualität zu erreichen.
Mein Lehrstoff beruht primär auf eigene Erfahrungen. Dabei weiche ich vielfach von manchen, dogmatisch vertretenen Buchweisheiten ab und beweise, dass vieles Geschriebene realitätsfern ist bzw. sogar Gefahren in sich birgt. Ich unterweise in etliche hocheffiziente Abläufe und Techniken, welche in der „Survival – oder Bushcraft – Literatur“ oder bei YouTube nicht vorzufinden oder zu aufwendig / umständlich dargestellt sind. Meine Seminarteilnehmer erfahren fortlaufend „Aha – Effekte“. Viele fragen detailliert nach, notieren u. fotografieren die einzelnen Abläufe.Wenn ich mich zu diversen Themen u. Abläufen öffentlich (einzelne „Fach“ – Foren) äußere so habe ich mich, beinahe grundsätzlich, mit unqualifizierten Meinungen irgendwelcher „besserwissenden“ aber anonymen Couchcowboys auseinanderzusetzen, die dann irgendwelche angelesenen Buchweisheiten zitieren, „schon mal in Schweden waren“ oder einfach nix begreifen wollen, vllt. nicht können.Andererseits erlebe ich während meiner Seminare, daß hochqualifizierte Offiziere deutscher Spezialeinheiten wiederholt zu mir kommen u. manches Detail akribisch notieren. Diese Leute haben bei mir hilfreiche Techniken erlernt, welche sie in etlichen Speziallehrgängen nicht erfahren haben.Sobald ich meinen Lehrstoff inhaltlich definiert veröffentliche, muß ich damit rechnen, dass anschließend kopiert wird was das Zeug hält und dass möchte ich auf keinen Fall zulassen, kann mich aber letztlich nur davor bewahren indem ich meine literarischen Weisheiten so lange zurückhalte, bis ich irgendwann meine Seminare, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr ausführe.
Überleben, Erfordernis oder Outdoor-Sport?
Wissen ist Macht heißt es so schön und das eigene Wissen um diese eigene Macht verursacht jene Portion Selbstsicherheit, um fernab der gewohnten Umgebung zurechtzukommen. In unserer Kultur übertrumpft man sich mit Bildungsgraden und akademischen Weihen, aber wer ist denn in der Lage, ein Wildtier zu fangen oder zu erlegen und es bis zur fertigen Mahlzeit hin zu verarbeiten? Nur eine kleine Minderheit! Ist das bereits Degeneration oder eine auf Bedarf ausgerichtete Orientierung?
Unsere technisierte und industrialisierte Gesellschaft hat diese „primitiven“
Erfordernisse aufgehoben, sie versorgt uns schnell, effizient und bequem. Aber wie versorge ich mich in der dritten Welt oder im tiefsten Kaukasus? Wenn ich in solchen Regionen nicht die fundamentalen Überlebenstechniken beherrsche, sind die Risiken einfach zu groß. Die meisten unserer Mitmenschen waren noch nie in einer kritischen Versorgungslage, geschweige denn in einer lebensbedrohlichen Situation. Die meisten Stadtmenschen haben keine Ahnung vom Feuermachen, Unterkunft bauen oder Essbares zu finden. Mancher Abenteurer erwartet regelrecht solche widrigen Umstände, um sie wie eine sportliche Herausforderung, mit Bravour zu meistern. Dazu gehören sehr wache Sinne und eine spezielle Ausbildung. Ersteres sollten Sie von Hause aus mitbringen, das Zweite ist in seriösen Survivalseminaren erlernbar. Deren Lernziele basieren auf spezielle Fertigkeiten, Selbstvertrauen und Einfallsreichtum. Bei der Auswahleiner Survivalschule sollte man auf deren unterschiedliche Grundtendenzen achten. Mittlerweile haben sich drei differenzierte Zielrichtungen ergeben. Die Erste nutzt die spektakulären Ressourcen einer grandiosen Umgebung, das heißt, daß Bergsteigen, Kajaktouren, Canyoning, Moutainbiking oder Ähnliches, die praktische Priorität darstellt, aber im Zusammenhang mit dem abendlichen Lagerfeuer als Survivalkurs proklamiert wird. Der Spaßfaktor mag hoch sein, der eigentliche Zweck wird aber nicht erfüllt. Die zweite Zielrichtung geht ins Pseudo – Militärische. Ich hatte bei mehreren Events das zweifelhafte Vergnügen solche Leute zu treffen und stellte zu meinem Erstaunen fest, dass einige selber nie Armeeangehörige waren, da sie zum richtigen Zeitpunkt entweder krank oder kriminell wurden und somit durch die hoheitlichen Raster fielen. Ihr fehlendes Know – how kompensieren sie durch martialische Tarnanzug – Auftritte und übertriebene Hilfsmittelverwendung. Seriös ausgebildete Einzelkämpfer, Ranger etc. haben wirklich viel Sinnvolles und Nutzbares mitzuteilen, sind aber trotzdem bei allen Aktivitäten, zu sehr materialabhängig. Diese Umstände sind beileibe nicht den Männern anzulasten, sondern den verantwortlichen militärischen Strukturen. Seit Anno Tobback gehören zu jeder militärischen Planung die Begriffe „Personal“ und „Material“ untrennbar zusammen. Gerade der Ausfall dieses Materials, seine Ermangelung, sollte aber das eigentliche Schulungsziel sein.
Die dritte Variante unter den Survivalschulen vermittelt Bushcrafting, ein Sammelsurium von ausgebufften Fähigkeiten welche zum täglichen Geschäft der Jäger – und Sammlerkulturen gehörten und gehören. Das Ganze, zeitgerecht dem 21. Jahrhundert entsprechend modifiziert, ist für mich das einzig wahre, richtige Rüstzeug.